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Best Portfolio 2016

Auch bei der diesjährigen Portfoliosichtung des Freundeskreises des Hauses der Photographie e.V. am 05.11.2016 wurden wieder großartige Portfolios vorgestellt. Den ganzen Samstag haben rund 40 Nachwuchsfotografen/innen ihre fotografischen Arbeiten Experten der Fotobranche präsentiert.
In jeweils zwei Einzelgesprächen holten sich die Fotografen/innen im Laufe des Vormittages Rat und Hilfestellungen von Fachleuten aus z.B. dem Art-Buying oder aus Bildredaktionen. Die Experten versorgten die Teilnehmer mit wertvollen Tipps rund um ihre Arbeiten und gaben ihnen viele Ratschläge für die bestmögliche Präsentation ihres Portfolios. Auch unter den Fotografen/innen selbst fand im Foyer ein reger und interessanter Austausch statt.
Anschließend gab es bei einem offenen Portfolio-Walk für Sichter und Teilnehmer die Möglichkeit alle Arbeiten zu betrachten und zu diskutieren. Hier konnten die Fotografen auch die Portfolios ihrer Kollegen sehen und sich austauschen, hatten aber zudem die Möglichkeit ihre eigenen Arbeiten allen Sichtern und Sichterinnen vorzustellen. Die wohl schwierigste Aufgabe am Ende des Tages wurde schließlich den Sichtern überlassen, die als Fachjury darüber entschieden, welche drei Kandidaten die besten Portfolios mit nach Hamburg brachten.

Wir möchten hiermit die Gewinner des Best Portfolio Awards 2016 beglückwünschen, die sich bei den zahlreichen tollen Portfolios durchgesetzt haben:

Den Preis des Best Portfolios nahm Martin Lamberty entgegen, der mit seiner Arbeit Dream for Sale und seiner fotografischen Dokumentation und Begleitung der Band AnnenMayKantereit, die Jury überzeugte. Seine gelungene Arbeit wird mit einem Gutschein für eine Mappe von Heiner Hauck Portfolios belohnt.

Janina Fleckhaus' Portfolio überzeugte durch die Verbindung von Portrait- und Modefotografie mit Landschaftsaufnahmen. Als Zweitplatzierte freut sie sich über eine Fotografenberatung von Anja Kneller sowie eine halbtägige Fotostudionutzung.

Der dritte Platz ging an Anja Putensen. Sie zeigte bei der Portfoliosichtung unter anderem ihr Fotobuch “Abschiedsbriefe“, in dem sie die Erinnerungsgeschichte des Ehepaares Freya und Helmuth James von Moltke mit fotografischen Arbeiten vereint. Für ihre Arbeit erhält sie ein 2-stündiges persönliches Coaching mit Silke Güldner.

Uns hat die Veranstaltung sehr viel Freude bereitet und wir hoffen, dass alle mit dem Kopf voller neuer Ideen und Anregungen für künftige Arbeiten durchstarten können.

PREISTRÄGER 2016

 

1. Preis - Martin Lamberty

Martin Lambertys Arbeiten überzeugen durch ihre sehr durchdachte Form. Seine Serien »Dream for Sale« über die Gegend um den Salton Sea in Kalifornien und die Arbeit »Formlos« haben bereits sehr gelungene Präsentationen in zwei Künstlerbüchern gefunden. Martin Lambertys noch fortlaufende Serie über die Band Annen May Kantereit überzeugte die Jury in der Zusammenstellung und Abfolge der Bilder. Die Fotografien erzählen von den Momenten vor dem Erfolg, von denen des Wartens und der Langeweile während der Touren und von den großen euphorischen Momenten der Auftritte vor großem Publikum. Sie zeigen das Normale und das Außergewöhnliche in einer klug durchdachten Abfolge. Herzlichen Glückwunsch an Martin Lamberty. Wir freuen uns auf das Buch, das hoffentlich aus dieser Serie entstehen wird!

Prof. Linn Schröder, Professur für Fotografie

Dream for Sale
Dream for Sale ist eine Geschichte über Menschen, die an einem verlorenen Ort leben: der Salton Sea. Durch einen Dammbruch entstanden, bildet der Salton Sea den größten See Kaliforniens mitten in einer Wüste. Ein Salzsee in einem eigentlich lebensfeindlichen Raum. In den 1950er Jahren gab es große touristische Erschließungspläne, welche nie umgesetzt wurden. Die Gegend kämpft heute mit Umweltproblemem, die durch den Menschen geschaffen wurden. Doch der Glaube daran, durch den eigenen Willen, die eigenen Fähigkeiten und ohne Anleitung einer Obrigkeit zum Erfolg zu kommen, überwiegt. Ein Grundgedanke des heutigen Selbstverständnisses der Amerikanischen Gesellschaft, welcher schon den ersten Siedlern geprägt wurde. Anhand eines Fotoessays in Buchform werden verschiedene dort lebende Protagonisten, die Gegend und der gesellschaftliche Wandel dargestellt. Auf der Textebene werden vertiefende Informationen bereitgestellt. Die Arbeit zeigt einen subjektiven Blick auf das Leben in der Wüste und das Amerikanische Selbstverständnis. Der fotografische Essay ist ein sozialer Kommentar.

Annen May Kantereit
Seit 2011 begleitet Martin Lamberty die Kölner Band Annen May Kantereit. Eine Geschichte, die sich noch erzählt. Begonnen mit Straßenmusik, spielen sie jetzt ausverkaufte Tourneen quer durch Deutschland. Ein intimer, unaufgeregter Blick hinter die Kulissen einer jungen Band und eine Geschichte über Freundschaft, Veränderungen, überraschenden Erfolg und das Erwachsen werden.

Vita:
Apr | 1991. geboren in Köln
Sep 2012 - Sep | 2016. Bachelor of Arts an der Fachhochschule Dortmund in Fotografie
Apr | 2015. Gruppenausstellung, Formlos, Altes Museum Ostwall, Dortmund
Jun | 2015. Webvideoaward 2015, Kategorie: Musikvideo, AnnenMayKantereit - Barfuß Am Kalvier
Jul | 2015. Einzelausstellung, Formlos, Galerie Freiraum, Köln
Apr | 2016. Gruppenausstellung, Dream for Sale, Altes Pfandhaus, Köln
Sep | 2016. shortlisted beim Unseen Dummy Award in Amsterdam mit Dream for Sale - Book
Sep - Nov | 2016. Finalist beim photobookmarket of Encontros Da Imagem in Braga, Portugal mit Dream for Sale - Book

 

2. Preis - Janina Fleckhaus

Selten finden sich so junge Fotografinnen/Fotografen im Genre Fashionfotografie, bei denen alle relevanten Komponenten so stimmig zu entdecken sind wie bei Janina Fleckhaus.
Janina Fleckhaus gelingt es, Mode, Umgebung und Model in ein Gesamtkontext zu setzen. Dabei wirkt die Herstellung dieses Kontextes nicht systematisch konstruiert, sondern entspringt einer hohen emotionalen Gestaltungskraft, die sich dem Betrachter sofort mitteilt und diesen berührt. Ihre Bilder sind nicht vorsichtig, sondern zeugen von ihrem Mut und Willen und ihrer konzeptionellen Stringenz, den Naturraum, die landschaftlichen Stimmungen in ihre Bildkomposition zu integrieren. Ihre Art, Gesichter oder Körper anzuschneiden ist selbstbewusst, bleibt immer stimmig. Ihre Motive und Serien sind in sich schlüssig und konsequent.
Dieser Weg ist das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Modefotografie über ein ganzes Jahr hinweg. Ich wage bereits jetzt die Prognose, dass wir von ihr noch viele außergewöhnliche Modeproduktionen zu sehen bekommen und freue mich darauf, sie in einer für sie vielleicht neuen Position, der Studiofotografie, zu begleiten.

Anja Kneller, Art-Buying, Loved

Konzept
Mein Portfolio besteht aus einzelnen Portrait- und Modestrecken, die ich im Laufe des letzten Jahres umgesetzt habe. Die Konzepte zu meinen Serien entwickle ich auf der Basis eines Gefühls, welches ich dem Betrachter vermitteln möchte. Der Ursprung meiner Ideen sind eigene Erinnerungen, Gefühle und die Sehnsucht nach einer Welt die nicht existiert. Ich war schon immer fasziniert von Landschaftsaufnahmen die einen gedanklich davon tragen. Außerdem liebe ich mit Menschen zu arbeiten und aus ihnen etwas besonderes heraus zu kitzeln. Mode ist dabei ein wichtiger Bestandteil mit dem ich eine einzigartige Welt kreieren kann. Der Mensch in der Landschaft ist für mich die Vereinigung dieser Interessen.

Vita
Geboren 1987 in Essen
Seit 2016 lebt sie zwischen London und Hamburg

Arbeit & Leben
2016 Studio Assistant, RiDa Studios, London
2016 Freie Foto- und Produktionsassistenz, Hamburg
2015-2016 Work & Holiday durch Australien, Neuseeland & Sri Lanka
2015 Post Producer & Digi Operator, Studio Mondo, Sydney
2014-2015 Office Assistant, Liganord, Hamburg
2013-2014 Art Editor & Junior Booker, Take Agency, Hamburg

Ausbildung
2008-2012 Bachelor of Arts (B.A.), Studiengang Fotografie, Fachhochschule Dortmund
2011 Erasmus, Photography B.A. Course, University College Falmouth UK
2008 Abitur, Gymnasium Essen-Werden

Ausstellungen & Veröffentlichungen
2012 Mirages // Self-published Fotobuch
2012 Mirror // Gruppenausstellung, The George Tavern London
2012 Instant Desire // Einzelausstellung, UNO Art Space Stuttgart

 

3. Preis - Anja Putensen

Anja Putensen hat die Jury mit ihren sehr wohlkomponierten und außergewöhnlich stimmungsvollen Fotografien überzeugt. Anja Putensen setzt Farbe und formale Gestaltung sehr bewusst ein, bleibt dabei aber nicht an der Oberfläche, hat stets eine Geschichte zu erzählen, wobei die zeitliche Zuordnung ihrer Arbeit schwerfällt. Die Fotos könnten auch bereits vor einigen Jahrzehnten aufgenommen worden sein. Ihre Foto-Essays sind hinterlegt mit einer historischen Begebenheit, oder einer literarischen Vorlage. So basiert beispielsweise das Projekt „Zauberberg“ auf dem namensgleichen Roman von Thomas Mann. Dieses Foto Essay zeigt v.a. Kurhausbilder in Schatzalp bei Davos, wo der Roman spielt. Es ist im Eigenverlag erschienen und bereits vergriffen. Bei der Gestaltung wurde die Fotografin von Kathrin Haas unterstützt.
Die Fotografin lässt uns durch ihre Bilder teilhaben an ihrer Interpretation der Welt, stets sind die Fotografien die sie schafft, durchdrungen von ihrer Subjektivität, dabei voll von Bezügen die sie aus den Textvorlagen schöpft. Die Fotografien von Anja Putensen schaffen es beim Betrachter Gefühle und Stimmungen zu erzeugen, entführen in eine Fremde- in der bekannten Welt. Ihre Arbeit wirkt stringent, sie hat bereits einen eigenen, klaren Stil entwickelt, was ihre Arbeit sehr geschlossen erscheinen lässt.
Wir gratulieren Anja Putensen zum 3. Preis bei der diesjährigen Portfoliosichtung und blicken gespannt auf ihre nächsten Projekte.

Andreas Kronawitt, Bildredaktion, Stern

Vita

Geboren 1977
1997 - 2003: Studium u.a. mit den Fächern Kunst, Philosophie und Psychologie an der Universität Lüneburg.
2007 - 2010: Masterstudium der Kunsttherapie an der Kunsthochschule Berlin Weißensee / Gaststudium an der Hochschule für Künste Bremen mit Fotoseminaren u.a. bei Wolfgang Zurborn und Peter Bialobrzeski
2010 - 2012: Neue Schule für Fotografie Berlin / Abschluss 2012 bei Eva Maria Ocherbauer / Gast an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg im Seminar von Nils Emde
2013: Mitglied im BBK Hamburg (Bund Bildender Künstler)

Ausstellungen und Publikation
IMAGO, Stadt-Plan-Bremen, Gruppenausstellung
Galerie der Hochschule für Künste Bremen, Oktober 2009
DFA-Portfoliowalk: Präsentation in den Deichtorhallen Hamburg, Dezember 2009
Abschlussausstellung des Masterstudienganges Kunsttherapie in der Kunsthochschule Berlin Weissensee, Februar 2010
Einbohrungen ins Soziale Milieu – Fotografische Feldforschungen, Gruppenausstellung Galerie Genscher Hamburg, Oktober 2011
IN SEARCH OF – Abschlussausstellung im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie, Galerie der Neuen Schule für Fotografie Berlin, Oktober bis November 2012
INFEKTIÖS – Gruppenausstellung im Haus der Wissenschaft Braunschweig (Förderung durch die Hemholtz Stiftung),  Dezember 2012 bis März 2013, August bis November 2013 Schlaues Haus Oldenburg, Januar bis März 2014 im HZI Hannover
POSITION – Gruppenausstellung des BBK Hamburg, Oktober 2013
MACHT – Gruppenausstellung im Kunsthaus Hamburg, September bis Oktober 2014
Buchpublikation im KERBER Verlag, Fotobuch “ABSCHIEDSBRIEFE – Auf den Spuren von Helmuth James und Freya von Moltke“, September 2015
DAS REGIONALE GEDÄCHTNIS – Internetpräsentation: Museum für Photographie Braunschweig seit Mai 2016
VON ORTEN UND NICHTORTEN – Ausstellung in der Kulturbäckerei Lüneburg, September 2016
Buchpublikation im KERBER Verlag, Fotobuch “DIE HEIDE – Erinnerungsschichten einer historischen Kulturlandschaft“, April 2017
FÖRDERUNG: Stiftung Kunstfonds

Konzept

Das Fotobuch “Abschiedsbriefe“, erschienen im KERBER Verlag, bewegt sich suchend auf den sich verwischenden Spuren des Ehepaares Freya und Helmuth James von Moltke. Sie gründeten die Widerstandsgruppe “Kreisauer Kreis“: Von 1940 bis 1944 fanden in Kreisau nahe Breslau lange unentdeckte Treffen zur Planung der Zeit nach Zusammenbruch der Hitler-Diktatur statt. Es ging u.a. um eine neue Gesellschaftsordnung und um das Denken eines vereinten Europas über politische, soziale und religiöse Unterschiede hinweg. Seine Position als juristischer Sachverständiger für Kriegsrecht nutzte Helmuth James von Moltke bis zu seiner Verhaftung u.a. zum Schutz von Menschenleben und für Kontakte mit dem Ausland während Freya von Moltke das heimatliche Gut verwaltete. Nach der versuchten Tötung Hitlers durch Stauffenberg am 20. Juli 1944 wandelte sich Moltkes Schutzhaft in eine Haft mit sicherem Todesurteil. Aus dieser Zeit in Berlin Tegel gibt es tägliche Briefe zwischen dem Ehepaar: Der Gefängnispastor Harald Poelchau, ebenfalls Mitglied des Kreisauer Kreises, transportierte diese zusammen mit Lebensmitteln des Gutes Kreisau.

Die Fotografien dokumentieren und erschaffen Orte, die in Zusammenhang mit den Abschiedsbriefen stehen: Gut Kreisau (heutige internationale Begegnungsstätte „Das neue Kreisau“) und Umgebung, Gefängnis Tegel (heute JVA Tegel), ehemaliger Volksgerichtshof (heute Kammergericht), Hinrichtungsstätte Plötzensee (heutige Gedenkstätte). Auszüge aus den Briefen wechseln mit Fotografien. Das Buch kann für den vergünstigten Preis von 18 Euro direkt von der Fotografin erworben werden.

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