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Buchpräsentation: Bernd Nicolaisen "Restlicht"

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Bei seiner Buchpräsentation gibt uns der Schweizer Fotograf Bernd Nicolaisen Einblick in sein Projekt "Restlicht" und stellt uns den gleichnamigen Bildband, der 2015 bei Hatje Cantz erschienen ist, exklusiv vor. In diesem versammelt Nicolaisen einzigartige Aufnahmen von Landschaftsphänomenen wie Gletscher, Vulkane und Höhlen, die zwischen 2004 und 2014 in der Schweiz und auf Island entstanden sind. Die dargestellte, scheinbar unberührte, magisch-anmutende Natur wirkt wie von einem fernen Planeten. Es sind Orte der Einsamkeit, der Stille, der Melancholie oder auch der Spiritualität. Mensch und Tier sind abwesend, stattdessen beherrschen bizarre, gewaltige Naturlandschaften das Bild.

Der Reiz, der mit der Großbildkamera entstandenen Bilder, wird besonders durch die extremen Lichtbedingungen betont: Für Nicolaisen bedeutet Fotografieren "Licht zu erforschen" und so wird es geradezu zu einer Obsession, das richtige und noch nötige (Rest-)Licht für seine Aufnahmen zu finden. Bei den Kompositionen werden feinste Farbnuancen in monochromen Tönen sichtbar: Modulationen von Eisblau und Grau. Bernd Nicolaisen erkundet die Strukturen und Oberflächen von Gletschern, insbesondere von Eis, um diese auf eine ausdrucksstarke und zugleich dokumentarische Art sichtbar zu machen. Hierdurch erhalten die Aufnahmen auch eine zusätzliche, ökologische Dimension, auch wenn sie das Thema Gletscherschwund nicht offensiv umsetzen.

Nicolaisen reiht sich in eine lange Tradition von Lichtkünstlern wie László Moholy-Nagy, Dan Flavin oder Ólafur Eliasson ein. Im Gegensatz zu diesen arbeitet er aber nicht mit künstlichem Licht, sondern wartet auf die Lichtstärke der Natur. Der Betrachter erblickt genau beobachtete Details von Gletscheroberflächen, von Eishöhlen und Tunneln, die vor ihm kaum ein Mensch gesehen hat. Die atmosphärisch dichten Bilder gewinnen in der Distanz an Form und Tiefe, in der Nahsicht zerfallen sie zu kristallinen Formen und Strukturen. Die Gletscheraufnahmen Nicolaisens weisen einen bestimmten Rhythmus von Licht und Zeit auf und wurzeln in der inneren Erfahrung des Künstlers. Er nimmt Landschaft nicht nur über das Sehen wahr, sondern auch über Emotionen. Nicolaisen entwickelt eine konsequent fotografische Sichtweise, welche die Oberfläche der Landschaft zugleich in ein gestaltetes und reduziertes Bild verwandelt, ohne jedoch den Bezug zum Motiv aufzugeben. Bei seinen Naturformkonzeptionen sind die Eingriffe des Menschen meist nicht sichtbar, keine Lebewesen oder Zeichen der Zivilisation sind dargestellt. Das Erhabene, das Wilde und Ursprüngliche in der grandiosen Natur von Gletschern, Eismeer und Gebirgsformationen, wird durch die ausgewählten Ausschnitte und Kompositionen des Fotografen zu einer eigenständigen Kunstform erhoben. In seinen Ausstellungen inszeniert der Fotograf seine Aufnahmen zum Teil in großformatigen Lichtboxen, um so Realitäten in neue Bilderlebnisse zu verwandeln.

Wir freuen uns auf eine anregende Diskussion, durch die uns Dr. Andrea Henkens führt und auf Ihre Teilnahme!

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